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Evidenzbasierte Medizin als Rechtsbegriff

Evidenzbasierte Medizin als Rechtsbegriff

Stefan Todt, Verlag Dr. Kovac, 2015, 136 S., ISBN 978-3-8300-8631-4, Preis: 74,80  Euro.

Die Dissertation beschäftigt sich mit dem Thema, wie der Begriff der evidenzbasierten Medizin als Dreh- und Angelpunkt der Bewertung und Bepreisung von Arzneimitteln Eingang in das deutsche System der gesetzlichen Krankenversicherung gefunden hat. Das Werk beginnt mit einer begrifflichen Abgrenzung und Herleitung des Begriffs aus medizinischer und juristischer Sicht. Sodann wird die Kategorie „evidenzbasierte Medizin“ als Entscheidungskriterium für die Bewertung von Nutzen und Zusatznutzen von Arzneimitteln beschrieben, wobei klargestellt wird, dass auch der Medizinproduktesektor sich immer mehr der Kategorisierung von Arzneimitteln nach den Maßstäben der evidenzbasierten Medizin annähert.

Insgesamt ist das Werk nicht nur äußerst gut lesbar und gut strukturiert, sondern bietet im Verständnis für die Bewertung von Arzneimitteln nach einerseits naturwissenschaftlichen und andererseits objektivierbar sozialrechtlichen Kriterien einen echten Mehrwert. Insgesamt gewinnt man einen treffenden Überblick über die Verwendung und Anwendung evidenzbasierter Medizin als Ein- und Ausschlusskriterium durch die jeweiligen Gremien und Behörden, insbesondere des Gemeinsamen Bundesausschusses, in Deutschland.

Ein „Blick über den Tellerrand“ durch die Umsetzung von HTA-Kriterien ist ebenfalls äußerst gelungen.

Prof. Dr. iur. Dr. med. Alexander P. F. Ehlers und Dr. Anke Moroder, München
pharmind 2016, Nr. 9, Seite 1318